Wie jeden Monat haben wir uns am Samstag, den 28.09.2019 im Treffpunkt am Plantagenplatz in gemütlicher Runde mit geflüchteten Familien aus Afghanistan, Iran, Syrien, der Türkei, und dem Jemen getroffen. Die Kinder haben gespielt und die Erwachsenen sich kennengelernt und ausgetauscht.
Was uns besonders gefreut hat: Ein Werderaner Nachbar hat auch vorbeigeschaut und mit uns einen Kaffee getrunken.
Und es war heiß… kein absoluter Kaffee- und Kuchentag,
aber wir waren wieder dabei, mit 2 Ständen zwischen all den Menschen die weltoffen und tolerant dieses Fest belebt
haben.
Wir haben viele Kuchenspenden bekommen, von Nachbarn , von Netzwerkern und vom Uferwerkbewohnern, dafür sagen wir hier noch einmal „herzlichen Dank“. Nicht nur einige Netzwerker*Innen und Uferwerkerinnen haben bei der Kuchenvergabe -gegen eine kleine freiwillige Spende – geholfen , eine Geflüchtete aus dem Wohnheim und ein Gymnasiast , Sohn einer syrischen Familie, waren mit Freude dabei. Es wurden fast 300 € an Spenden für Kaffee und Kuchen eingenommen, wovon wir die Hälfte vereinbarungsgemäß an das Aktionsbündnis für die großartige Organisation , die die Beteiligten gestemmt haben, gegeben haben. Unser Anteil gibt uns die Möglichkeit Geflüchteten auch einmal unbürokratisch zu helfen, wenn es erforderlich ist.
An dem sehr heißen 27.8. 2019 haben Gudrun Lehmann und Editha
Stürtz-Frase auf Einladung des Aktionsbündnisses Weltoffenes Werder im
Kino Scala an der Talkrunde mit 5 Direkt-Kandidaten für die
Landtagswahl teilgenommen. Wir sollten Fragen an die sich zur Wahl
stellenden Politiker des Landtages Brandenburg stellen. Aus der
Zivilgesellschaft waren auch 2 Schüler*Innen der Bewegung „ Fridays for
Future“ eingeladen. Uns vom Netzwerk gelang es -nach den Statements der
Politiker – darüber zu berichten, was uns Ehrenamtlichen und den von
uns betreuten Geflüchteten am meisten Sorge bereitet.Gudrun wies darauf
hin , wie aufwendig es ist Fördergelder, die wir dankenswerter Weise vom
Landkreis bekommen , abzurechnen. Hier unterstützten wir die Idee die
Fördergelder als Finanzierungspauschalen, die natürlich Zweckgebunden
ausgegeben werden müssen , an die Ehrenamtlichen weiterzureichen. Der
bürokratische Aufwand ist einfach zu hoch. Auch konnten wir darauf
hinweisen wie schlecht, herablassend und verächtlich die Geflüchteten in
der Ausländerbehörde in Werder behandelt werden. Hier wünschten wir uns
mehr Professionalität und Interesse daran, z.B. die Geflüchteten ,
welche die Möglichkeit hätten zu arbeiten , schneller in ein
Arbeitsverhältnis zu bringen , auch um finanzielle Entlastung für den
Staat zu erreichen und weitere Integrationserfolge zu ermöglichen. Eine
Besucherin im Saal bestätigte spontan , wie unwürdig die Behandlung der
Geflüchteten in der Ausländerbehörde sei.Auch konnten wir darauf
hinweisen, dass es für ca. 30 Kinder z.Zt. keine Kitaplätze gibt,
wodurch die Kinder keine Gelegenheiten haben , Deutsch zu lernen und
deshalb ihre Integration und der erfolgreiche schulische Verlauf
erheblich erschwert sind.Natürlich haben wir auch die
Gelegenheit genutzt zu berichten , was wir den von uns betreuten
Menschen an Aktivitäten alles bieten können . Das reicht von
Deutschunterricht bis zu Ausflügen und Spielnachmittagen , Patenschaften
sowie die monatlich stattfindenden Begegegnungscafés.Es war
gut und wichtig, dass wir an der Runde teilnehmen konnten. Die Politiker
haben mit Interesse zugehört. Aber das allein genügt leider nicht, wie
wir alle wissen.
Als Auftakt der Aktionswoche Weltoffenes Werder vom 24.08. – 31.08.2019 gab es ein sehr schönes Nachbarschaftsfest. http://weltoffenes-werder.com/ Die Aktionswoche wurde vorbereitet von dem Aktionsbündnis Weltoffenes Werder, dem Netzwerk Neue Nachbarn Werder, der Heimleitung und Sozialarbeitern des Wohnheimes Schubertstraße und weiteren Institutionen und Vereinen aus Werder. Die gesamte Woche stand unter der Schirmherrschaft der Bürgermeisterin der Stadt Werder (Havel).
Die Bewohner des Wohnheimes für Geflüchtete haben Spezialitäten aus ihren Heimatländern (Afghanistan, Syrien, Tschad, Iran) vorbereitet und bereitgestellt. Tschetschenische Grillspezialitäten rundeten die kulinarische Weltreise ab. Eltern aus einer Kita in Werder haben einen Kuchenbasar organisiert. Es gab Bastelstände, Spiel- und Sportmöglichkeiten. Das Uferwerk Werder, das OSZ Werder waren mit weiteren Angeboten vor Ort. Eine Hüpfburg erfreute die Kinder. Es gab Musik aus aller Welt mit Tanzdarbietungen.
Bei schönstem Sonnenschein war es ein gelungener Auftakt der Aktionswoche
und bietete die Gelegenheit, dass deutsche und ausländische Nachbarn sich besser
kennen lernen konnten.
Wir danken dem Landkreis Potsdam Mittelmark für die bereitgestellten
Fördermittel, die hier eingesetzt werden konnten und allen weiteren Sponsoren.
Wir danken dem Landkreis Potsdam Mittelmark für die bereitgestellten Fördermittel, die hier eingesetzt werden konnten und allen weiteren Sponsoren.
Die Sommerferien 2019, die von den meisten Familien genutzt wurden, um sich und ihren Kindern schöne Sommererlebnisse zu ermöglichen, gehen nun zu Ende. Auch den Kinder und Familien, die im Wohnheim für Geflüchtete in Werder wohnen, werden zwei besondere Erlebnisse sicher lange im Gedächtnis bleiben.
Dank des vom Netzwerk Neue Nachbarn Werder beantragten Fördergeldes vom Land Brandenburg –Kindersommer 2019- und einer Spende von einem weiteren Sponsor aus Werder konnte die Heimleitung zwei tolle Ausflüge organisieren, die von großen und kleinen Bewohnern des Heimes begeistert angenommen wurden.
Am 17.Juli starteten mehr als 25 Kinder, begleitet von Eltern bzw. Großeltern, zu einem Ausflug in den Erlebnispark Klaistow. Die Bedenken der zwei Verantwortlichen des Heimes und der zwei ehrenamtlichen Begleiterinnen des Netzwerkes, wie die vielen Kinder im Blick behalten werden können, waren völlig unbegründet. Mit großer Begeisterung nutzten die Kinder und ihre Eltern die vielen Spiel- und Betätigungsmöglichkeiten in Klaistow.
Die Riesenrutsche und das große Luftkissen fanden besonderen Zuspruch. Als nach vier Stunden der Heimweg angetreten wurde, wollten sich die Kinder gar nicht von der tollen Spielanlage trennen. Die größeren Jungs beschlossen: morgen fahren wir hier wieder hin.
Ein weiterer Ausflug ging am 2. August zu einem Zoobesuch nach Berlin. Die Sozialarbeiter rechneten mit ca. 20 Kindern. Groß war die Überraschung, als sich am frühen Morgen des besagten Tages rund 20 Familien mit Kind und Kegel vor der Unterkunft versammelten. Die Fahrt per Bus und Bahn der ca. 60 Teilnehmer inklusive 8 Kinderwagen stellte eine logistische Herausforderung dar. Doch als nach etwa 45 minütigem Anstehen an den Riesenschlangen vor den Zoo-Ticketschaltern alle Heimbewohner das Zoogelände betreten hatten, entspannte sich für die mitgereisten Verantwortlichen und Begleiterinnen die Situation. Alle Kinder mit ihren Eltern oder Verwandten schwärmten aus und fanden ihre Lieblingstiere und Plätze im Zoo. Etwas später trafen sich alle am großen Kinderspielplatz wieder.
Dieser Tag, der als Familienausflug mit individueller Heimfahrt für die Heimbewohner endete, war ein voller Erfolg und hat allen Beteiligten viel Freude bereitet. Danke an den Sponsor und dem Land Brandenburg für die finanzielle Unterstützung.
gez. Netzwerk Neue Nachbarn Werder und Wohnheimleitung Schubertstraße Werder, den 08.08.2019
Ein Bewohner der Insel Werder ermöglichte dem Netzwerk Neue Nachbarn Werder, einen Grill- Nachmittag gemeinsam mit unseren Neuen Nachbarn in seinem Garten. Wir danken ihm dafür.
Bei herrlichem Sonnenschein haben wir mit ca 30 (überwiegend Kindern und Jugendlichen) einen unterhaltsamen Nachmittag bei Gegrilltem, Obst und kulturell typischer Musik und Tanz aus der Heimat der Geflüchteten verbracht.
Danke für das Verständnis der Nachbarn, denn es war ein ausgelassenes Tanzen und zeitweise auch etwas lautere Musik der jungen Leute.
In diesem Jahr hat sich das NNNW gemeinsam mit dem Aktionsbündnis -Weltoffenes Werder – am Festumzug beteiligt.
Henriette und Editha haben für ein eigenes Netzwerk- Banner gesorgt. Kinder haben ein Schild gemalt. Maryam aus dem Wohnheim Werder mit ihren iranischen Freunden aus Henningsdorf haben sich dem bunten Treiben des Festumzuges gern angeschlossen. Ein gemeinsames Foto mit der Baumblütenkönigin Werder war natürlich ein Höhepunkt des Tages.
Im Anschluss haben wir uns auf der Bismarkhöhe mit weiteren Familien des Wohnheimes, Schubertstraße getroffen und bei Musik, Tanz und auch ein wenig Obstwein einen lustigen Nachmittag verbracht.
Liebe Netzwerker, liebe Neue Nachbarn und Freunde, in diesem Jahr nehmen wir gemeinsam mit der Initiative -Weltoffenes Werder- am Festumzug zur Baumblüte teil. Wer Lust und Zeit hat ist herzlich Willkommen, sich uns anzuschließen. Treffpunkt: Sonnabend, den 27.04.2019 um 12:00 Uhr Stellplatz 17 in der Moosfenstraße, 14542 Werder
Unser monatliches Begegnungscafè fand wieder großen Zuspruch. Fatima mit Familie, Maryam und 2 weitere Frauen aus dem Wohnheim, Mos Bekannter aus Berlin, ein Student der Politikwissenschaften aus Afghanistan und viele Netzwerker haben sich getroffen. Bei Cafè, Tee, Kuchen, Gebäck und Obst wurde viel erzählt und neue Kontakte konnten geknüpft werden.
Die Kinder haben – Mensch ärgere dich nicht- gespielt.
Die Zeit ist wieder viel zu schnell vergangen. Wir freuen uns auf das nächste Treffen am 27.04.2019 um 16:00 Uhr.
Beim Begegnungscafé sprach mich ein Mann einer geflüchteten Familie aus dem muslemischen Kulturkreis an, der dringend Gesprächspartner suchte, um besser Deutsch zu lernen. Meine Frau und ich luden die Familie daraufhin zum Essen ein. Trotz sprachlicher Schwierigkeiten waren wir uns gleich sympathisch. Seitdem treffen wir uns regelmäßig und haben uns immer mehr angefreundet, wobei die Treffen meistens in der Wohnung unserer neuen Freunde stattfinden. Das ist für die Kinder einfacher, weil sie sich bei uns leicht langweilen. Besonders schön waren gemeinsame Ausflüge, wobei sich einmal auch erwachsene Kinder von uns angeschlossen haben. Wir waren in der Biosphäre, im Volkspark und im Naturkundemuseum in Potsdam. Besonders der Besuch im Naturkundemuseum bot viel Gesprächsstoff, weil von den dort ausgestellten Tierarten zumindest ähnliche Arten auch im Heimatland unserer neuen Freunde vorkommen. Viel Spaß hat die vom Flüchtlingsnetzwerk organisierte gemeinsame Bootsfahrt um die Inselstadt gemacht.
Insgesamt hat sich der Kontakt sehr unkompliziert und freundschaftlich entwickelt. Dabei stören weder unser Altersunterschied, noch unsere unterschiedlichen Traditionen. Sie sind eher eine Bereicherung, weil wir uns gegenseitig viele Erfahrungen und Anschauungen mitteilen können, die für uns neu sind und uns Stoff zum Nachdenken liefern. Natürlich können wir unsere neuen Freunde auch bei vielen Dingen des Alltags unterstützen, weil wir uns hier eben viel besser auskennen als sie.
Ich selbst bin mehrfach im Ausland gewesen, auch beruflich, unter anderen in Ländern Lateinamerikas. Ich bin dort immer wieder Menschen begegnet, die mich unaufdringlich und selbstverständlich unterstützt haben und mir so halfen, mein Fremdsein zu überwinden. Mich würde es deshalb sehr freuen, wenn ich jetzt selbst dazu beitragen könnte, dass sich Fremde in meinem Land wohlfühlen.
Manfred
Lesepatenschaft
Ich habe letzten Freitag das erste Mal das syrische Mädchen G. getroffen und mit ihr lesen geübt. Wir treffen uns jetzt erst mal jeden Freitag Nachmittag für eine Stunde im Hort der Grundschule und ziehen uns in einen leeren Raum zurück. Es hat viel Spaß gemacht und der Kontakt mit der Lehrerin war sehr nett. Die Schulleiterin Frau Lidzba sprach mich im Nachhinein an und erzählte mir, dass es einige Kinder an der Schule gibt, die Bedarf haben. Vielleicht gibt es noch mehr Freiwillige, die sich vorstellen könnten, Lesepat*innen zu werden?
Judith
Man muss Helfer sein wollen (nicht Vormund!)
… und sich für die Menschen, ihre Kultur und die vielschichtigen Probleme bei ihrem Ankommen hier in Deutschland interessieren und vor allem bereit sein, Zeit (manchmal viel Zeit) für die Familie zu „spenden“ . Man muss Hilfe immer wieder anbieten und immer wieder Vorschläge machen, denn die (meisten) Familien wollen nicht zur Last fallen, nicht zuviel verlangen und müssen auch erst lernen Hilfe anzunehmen ohne täglich hundert mal DANKE zu sagen oder sich zu schämen. Sie und wir müssen lernen, Vorschläge auch ehrlich abzulehnen und die Ablehnung gemachter Vorschläge zu akzeptieren. Man muss als Helfer auch flexibel sein – und das nicht nur zeitlich!- , man muss recht oft auch Frust ertragen ( beim Umgang mit Behörden oder einfach ablehnenden Menschen, Frust über investierte Zeit, die am Ende nicht zum gewünschten Erfolg führte, Frust über Missverständnisse, die Umstände, die Langsamkeit der Verfahren …) und man muss den Frust wegstecken können und weitermachen und kann/ darf nicht so schnell das Handtuch werfen! Viel Geduld ist nötig! Man kann aber auch versuchen die Hilfe am Anfang mit der betreuten Familie genau abzugrenzen auf ganz bestimmte Bereiche – dann würde ich es aber nicht „Patenschaft“ nennen. Ich glaube, es ist auch sehr schwer das „Hilfsgebiet“ genau abzustecken, wenn man Augen hat und sieht, wo überall Hilfe nötig ist. Und wenn man sich mal versucht in die Lage dieser Familie zu versetzen, dann kann man eigentlich gar nicht „Nichthelfen“. Und was man selbst nicht leisten kann, dazu sucht man dann andere Ansprechpartner für die Familie. Das ist nicht unwichtig: man muss darauf achten, was und wieviel man selbst leisten kann. Man muss „Selbstachtsamkeit“ haben oder lernen. Anders als bei anderen Formen der Hilfe (Deutschunterricht oder Organisieren von Ausflügen, Treffen, … oder Gespräche mit Verwaltungen über generelle Probleme … usw) erfährt man sehr tiefe Einblicke in die Familie und gibt meist fast automatisch auch entsprechend mehr von sich selbst preis. Man lernt selbst sehr viel dabei- z.B. auch über sich selbst , auch über unser Land und seinen Umgang mit Menschen, man lernt viele Menschen kennen beim Helfen beim Lösen der Probleme der Familie -, weil die Formen der Hilfe vorher nicht berechenbar sind. Und es ist schön zu sehen, welche kleinen und größeren Fortschritte die Menschen machen und wie sie ganz langsam unabhängig werden von der gegebenen Hilfe. Auch loslassen in die Selbstständigkeit muss man dann rechtzeitig und in kleinen Schritten. Und wenn man Glück hat, erfährt man immer wieder mal von den Erfolgen auf dem Weg der Integration. Und bei noch mehr Glück wird es eine freundschaftliche Beziehung mit gegenseitigen Einladungen und Besuchen, mit gegenseitigem Geben und Nehmen- was es eigentlich von Anfang an ist, aber später eine andere Stufe erreicht.