Beim Festival Weltoffenes Werder im September hatten wir Unterschriften gesammelt und Postkarten ausgefüllt, um die Forderungen von Pro Asyl nach Erleichterungen für den Familien-Nachzug zu unterstützen:
> Visumsbeantragung über das Internet statt langer Wartezeiten und gefährlicher Wege (Kriegsländer!) zu den deutschen Botschaften
> Aufhebung der Obergrenze beim Familiennachzug für die Flüchtlinge mit ’subsidiärem Schutz‘ (meist Flüchtlinge aus Kriegsgebieten)
> Für das Recht von minderjährigen Flüchtlingen auf Familiennachzug nicht nur der Eltern sondern auch ihrer minderjährigen Geschwister – sollen die denn im Verfolgungsland ohne Eltern zurückgelassen werden?
Diese Unterschriften hatten wir der neuen Bundestagsabgeordneten unseres Wahlkreises Sonja Eichwede zukommen lassen – auch wenn wir da leider keine Antwort erhielten, freuen wir uns sehr, dass die Umsetzung dieser 3 Forderungen in den Koalitionsvertrag von SPD, Grüne und FDP aufgenommen wurde:
Die ankündigte Gesetzesänderung bedeutet, dass auch subsidiär Geschützte (zum Beispiel Syrer und Afghanen, die vor Krieg, Terror und Folter fliehen) endlich wieder das Recht auf Familiennachzug bekommen. Beschleunigte und digitalisierte Verfahren, wie sie nun im Koalitionsvertrag vereinbart wurden, sind für alle, die auf ihre Familie warten, dringend notwendig. Und Familiennachzug auch für die minderjährigen Geschwister, damit diese nicht getrennt von ihren Familien zurückbleiben müssen. Weiter lesen …
Sehr betroffen sind wir von den schlimmen Nachrichten der Menschenrechtsverletzungen an europäischen Grenzen, sei es in Griechenland, in Polen oder jetzt das Schiffsunglück auf dem Ärmelkanal. Seebrücke, ein zivilgesellschaftliches Netzwerk, das sich für ein solidarisches Europa einsetzt, ruft dazu auf, mit Grünem Licht für die Aufnahme Schutzsuchender aus dem belarussisch – polnischen Grenzgebiet zu demonstrieren (28.11.2021 16:00 — 18:00 Uhr, Berlin, Platz der Republik). Deutschland und Europa müssen die Wege legaler und sicherer Einwanderung ausbauen – Erleichertung des Familiennachzug ist ein wichtiger Baustein einer humanitären Einwanderungspolitik – weitere müssen folgen.
Ein anderes Thema, das uns im Netzwerk in Zusammenwirken mit Sozialarbeitern und Integrationsbeauftragte beschäftigt, ist die Vermittlung von Wohnungen an Familien aus der Gemeinschaftsunterkunft, die Anspruch auf eine eigene Wohnung haben, aber leider bei ihrer Wohnungssuche oft auf Ablehnung oder Ignoranz stoßen. Bitte melden Sie sich bei uns, wenn Sie weltoffene Vermieter*innen kennen oder uns anders bei diesem für die Integration von Geflüchteten wichtigen Anliegen unterstützen können.